Amalgamfreie Füllungstherapie

Nachteile von Amalgam

Lange Zeit wurde ausschließlich Amalgam als Füllungswerkstoff im Seitenzahnbereich verwendet. Amalgam ist eine Legierung mehrerer Metalle, die mit Quecksilber angemischt wird. Quecksilberdämpfe werden über Schleimhäute und Lunge ins Blut übergeführt und werden in Niere und Gehirn gespeichert und nicht mehr abgegeben.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Amalgam nicht am Zahn anhaftet und daher sozusagen durch Unterschnitte in dem Zahn fixiert werden muss. Dadurch muss mehr gesunde Zahnsubstanz geopfert werden und die restliche Zahnhartsubstanz wird nicht stabilisiert, sondern eher noch geschwächt. Nach einiger Zeit oxidiert das anfänglich silberfarbige Amalgam und wird oberflächlich daher meist schwarz, was nicht zu einer akzeptablen Ästhetik beiträgt.

Aus diesen Gründen verwenden wir in unserer Praxis grundsätzlich kein Amalgam.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Wir bieten Ihnen gerne hochwertige Alternativen an – zum Beispiel Mehrschicht-Composite-Füllungen, Einlagefüllungen (Inlays) aus zahnfarbener Keramik oder in Gold. Wir besprechen mit Ihnen ausführlich die Möglichkeiten und Sie entscheiden dann, welche Lösung für Sie die Beste ist.

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen im Seitenzahngebiet (ab dem vierten Zahn von vorne) entsprechend den Vorgaben des Sozialgesetzbuches V nur Amalgam als „Standardversorgung“. Wir besprechen mit Ihnen im Einzelfall, welche Mehrkosten für amalgamfreien Versorgungen für Sie entstehen. Haben Sie eine ärztlich nachgewiesene Allergie gegen Bestandteile des Amalgams oder leiden Sie an einer schweren Nierenerkrankung, werden die Mehrkosten für eine Composite-Füllung im Seitenzahngebiet unter Umständen von Ihrer gesetzlichen Krankenversicherung getragen.

Amalgamentfernung

Quecksilberdämpfe entstehen in erster Linie beim frischen Legen einer Füllung (in den ersten Tagen) und beim Ausbohren der Füllung. In der Regel entfernt man daher intakte Amalgamfüllungen nicht, sondern erst dann, wenn sie undicht werden oder sowieso erneuerungsbedürftig sind.

Auf Wunsch können natürlich auch intakte Füllungen entfernt werden, dies ist entsprechend den Vorgaben des Sozialgesetzbuches V keine Kassenleistung und vom Patienten selbst zu bezahlen.

Bei der Amalgamentfernung arbeiten wir auf Wunsch unter sogenanntem „Kofferdam“. Hier handelt es sich um einen dünnen Gummi, der den Zahn von der Mundhöhle trennt und verhindert, dass Amalgamspäne beim Ausbohren in den Mund gelangen. Mit starker Wasserkühlung und großen Saugern saugen wir die Amalgamdämpfe ab, um die Belastung für den Patienten so gering wie möglich zu halten.